Feedback #2 — Ergebnisöffenede Austauschgespräche
Kurzfassung: Diesmal geht es in unserer Reihe über Feedback um das gegenseitige angleichen der sozialen Wahrnehmung.
Startgedanke — Unter dem Konzept der sozialen Koginition versteht die Sozialforschung, wenn wir Menschen und deren Handlungen interpretieren. Man kann auch sagen, soziale Koginition ist, wenn wir uns ein Bild der vom Menschen beeinflussten Welt machen. Die Ergebnisse sozialer Kognition bilden die Handlungsgrundlage für jeden von uns.
Problem — Soziale Kognition findet zunächst nur in uns statt. Weichen die Deutungen von Mitmenschen zu stark voneinander ab, entstehen folgende Probleme: Missverständnisse, unterschiedliche Deutungen des Ist-Zustandes, unterschiedliche Deutungen des Soll-Zustandes, unterschiedliche Deutungen der anzustrebenden Handlungen.
Lösungsmöglichkeit — Um die soziale Kognition unter Mitmenschen homogen zu halten, ist Kommunikaiton über die Deutungsmuster von sozialen Handlungen entscheidend. Darunter ist zu verstehen, dass man sich gegenseitig über die Sicht auf die Geschehnisse austauscht und eine gemeinesame Interpretation aushandelt.
Wie? — Was in einer soziologischen Beschriebung zunächst kompliziert klingen mag ist in der Umsetzung potentiell trivial. Am besten verstehen du und deine Kontakte euch, wenn ihr über eure Erfahrungen und Empfindungen redet.
Diese Austauschgespräche funktionieren, wenn sie ergebnisöffnend geführt werden um soziale Kongnitionen zu kalibrieren. Ergebnisöffnend meint hier, dass du nicht zu starr an deinen sozialen Deutungen festhälst. Alles sollte hinterfragbar sein und deine soziale Kognition auf Begründungen fußen (welche zumindest überzeugender sein müssen, als alle Gründe, die sie herausfordern).
Mit dieser Grundeinstellung gehst du nun in Gespräche mit deinen Mitmenschen, in welchen du dich über das gemeinsam Erlebte unterhälst (z.B. Arbeit, Beziehung, Freundschaft, Politik).
Systemisch-individualistisch gedacht — Führt man öfter, und mit verschiedenen Mitmenschen, ergebnisöffenende Gespräche, kann man seine soziale Kognition an die Mitmenschen angleichen und Irritationserfahrungen reduzieren.
Persönlich-indiviudalistisch gedacht — Führt man öfter, und mit verschiedenen Mitmenschen, ergebnisöffnende Gespräche, kann man die soziale Kognition der Mitmenschen an die eigenen angleichen und Irritationserfahrungen reduzieren.
Holistisch gedacht — Ergebnisöffnender Austauch fördert Kohesion allgemein.
Dieserlei Gespräche sollten viel mehr geführt werden. Egal wo Menschen regelmäßig in Interaktion treten ist es wichtig, soziale Kognition immer wieder zu aktualisieren.
Meiner Meinung nach, sind wir vor allem in unseren emotionalen Beziehungen schlecht in ergebnisöffnenden Gesprächen. Sei bei deinem nächsten Gespräch mit einer dir wichtigen Person doch hierzu einmal besonders aufmerksam.
Danke fürs Lesen! Bleib’ hübsch <3