Rent Scams / Mietbetrug

Short: They are far too easy for scammers. Low effort, difficult to trace, and low prosecution interest. If you are looking for new apartments, you might want to have read this short article first.

  • Sie sind nur allzu leicht für die BetrügerInnen: Wenig Aufwand, schwierige Nachverfolgung, geringes Strafverfolgungsinteresse der Polizei. Solltest du nach einer neuen Wohnung suchen, willst du diesen Artikel wahrscheinlich vorher gelesen haben.

Screenshot of the three apartment search apps I used
  • Dieses Blog-Essay ist weniger verkopft-soziologisch. Dieser Beitrag ist einer, den ich persönlich am liebsten nicht schreiben würde. BetrügerInnen nutzen im allgemeinen genau die menschlichen Tendenzen aus, die für unser angenehmes und vertrauensvolles Zusammenleben am wichtigsten sind.

    Der Start meines Berufslebens zieht mich derzeit in die deutsche Hauptstadt und die Wohnungssuche dort ist knackig. Ich hatte in Erlangen und Bamberg studiert. Beides Städte, in denen sich insgeheim gebrüstet wird, dass die Mieten doch so hoch seien (Studierende, Gutverdiener, und die Städt sind einfach so schön). Aber Berlin lässt diese Wahrnehmung dann doch etwas naiv wirken, wenn man Pi-Mal-Daumen die Mietpreise verdoppeln kann!

    Wenn man sich nun vor Augen führt, dass die Wohnung für die meisten Menschen - lebenslang betrachtet - der größte Kostenfaktor ist, dass Mietwohnungen in Qualität oft stark schwanken und man sich bewusst ist, dass ein guter Deal schnell geschlossen sein will, denn die Konkurrenz ist (zumindest wahrgenommenerweise) hoch; dann wird schnell klar, hier hat man ein El Dorado für BetrügerInnen.

    Wie betrügt man bei Wohnungsmieten? Wenn man eine Wohnung nicht hat, wie soll man dann daraus Geld schlagen?

    Es gibt zwei Möglichkeiten:

    • Geld machen durch Vorkasse

    • Geldmachen durch Identitätsfälschung der Interessierten (z.b. durch Scans der Ausweisdokumente)

    Wie gehen die BetrügerInnen dabei vor? In Schritt 1 wirst du durch “DAS perfekte Angebot” geködert. Zu günstig, zu groß, zu neu, zu gut ausgestattet, um wahr zu sein! Und es ist wahr, dass sie nicht wahr sind. In Schritt 2 wird dir Geld (Vorkasse) oder Infos (Ausweis-Fotos) abgeluchst, ohne dass die BetrügerInnen zu viel von sich preisgeben (Fake-Email, Prepaid-Telefonnummer, Website-Klon).

    Sobald du aber auch nur ein wenig Erfahrung mit den Wohnungsverhältnissen am entsprechenden Ort hast, denkst du dir ja schnell, dass da was nicht stimmt. Wie halten dich die BetrügerInnen ‘bei der Stange’?

    Um Schritt 1 und Schritt 2 zu verknüpfen kommt immer wieder folgende Geschichte auf: “Ich bin durch nicht-wirtschaftliche Gründe zu der Wohnung gekommen und ich lebe im Ausland. Ich suche nur nach passenden NachmieterInnen, will aber davon nicht reich werden. Um die Sache abzuwickeln, agiert [bekanntes Unternehmen] als Vermittlerpartei.” Als ‘bekanntes Unternehmen’ wird dann beispielsweise AirBnB genannt. Für dieses soll mit Vorkasse und dem Scan des Persos der Mietprozess gestartet werden. Wenn du das Geld/die Fotos schickst, haben die BetrügerInnen schon gewonnen.

    Um dich bei der Unterhaltung immer involviert und abgelenkt zu halten, werden dir sehr emotionale und persönliche Geschichten aufgetischt. Es wird an die Dringlichkeit der Situation appelliert um dich schnell handeln zu lassen, bevor du auch nur die Wohnung gesehen hast. Und es wird auch gerne nach ein paar Stunden nochmal nachgehakt.

    Wie verhinderst du, betrogen zu werden?

    • Gib nie deine Perso-Scans ab, bevor du die Wohnung besichtigt hast

    • Zahle niemals vorkasse

    Die großen Wohnungs-Apps erlauben im Bedarfsfall für die Mietpartien Identitätschecks. Z.B. über deine Bank. Vorkasse gibt es bei seriösen Unternehmen schlicht nicht.

    Die ernüchternde Pointe zu meiner Betrugsgeschichte war, dass die Polizei kein Interesse zu hegen scheint, um diesen BetrügerInnen auf die Schliche zu kommen. Die Frau in der Passauer Polizeizentrale meinte, das sei schlicht zu schwierig. Ich denke mir, dass es zwar nicht leicht ist, aber dass man daher nichts dazu anstrebt, wenn die BetrügerInnen sogar einen Webseiten-Klon der Airbnb Website an mich verschicht hatten, die ja irgendwo gehostet werden muss, war ernüchternd. Und auch die Behauptung, dass kein Verbrechen vorliegt, bis ich nicht mein Geld verloren, oder meine Identität imitiert worden wäre, deckt sich nicht mit meinem Verständnis von stehendem Recht. (Sowohl zur IT-Seite, als auch zur juristischen Seite, bin ich über genauere Aufklärung allerdings dankbar und werde diese hier gegebenenfalls beifügen)

    Seitdem ich dieser Betrugs-Kugel aus “Spanien” in letzter Sekunde ausgewichen bin (ich war schon auf der Klonwebsite “alrbnb.[weiteres Zeug]” man beachte ‘l’ statt ‘i’) kamen mir noch zwei weitere Scams unter (“Schweden” und “Schweiz”). Diese ließ ich aber unbeachtet liegen, nachdem ich sie für die App markiert als betrügerisch markiert hatte. Es ist durchaus leicht diese Art des Betruges zu Entdecken, wenn man dafür sensibilisiert ist. Ich hoffe, du bist jetzt sensibilisiert. Viel Erfolg bei deiner Zukunft und der Suche nach deinem Zuhause!

This here is one of the less brainy, sociological blog posts. This is one, that I wish I didn’t need to put out there. I hate that stuff like scams work off of exactly the human instinct, that is needed for most pleasant societal interactions. Thankfully rent scams are easy to avoid, once you are aware of them, and you can go ahead and still think if (most of) your co-humans as trustworthy.

The start of my work life is currently pulling me to Germanys biggest city and capital: Berlin. Looking for apartments in Berlin leaves you keenly aware of how gentrification works, and has me realize, I am part of the problem. Rents in Berlin are HIGH for German standards. I have studied in two medium cities (Erlangen: 100k citizens / Bamberg: 80k citizens) and both pride themselves of being expensive, because they are beautiful, have high paying jobs, and loads of students leaving a permanent skew in supply and demand (in the advantage of the suppliers). However Berlin just about doubles the prices in Erlangen and Bamberg!

With rent being just about the single most costly thing humans spend money on, the Berlin housing market being highly volatile and fast paced, and the perception (at least of most rentees) being that (good) deals need to be closed fast, the scene is set perfectly for scamming.

When I almost fell for one of those scams I learned a lot. Here is basically how most rent scams work:

  • step 1: hooking victims with “the perfect deal” (these tend to be too good to be true - which they are - if you know a little about the respective housing market)

  • step 2: getting something from the victims without having to show themselves

For step 1, you will see apartments that have an insane value (price, size, location). They will sell these unbelieveable deals as due to the kindness of their hearts, and them not necessarily needing money.

The scammers will frequently link step 1 to step 2 as they claim to live abroad. They let you think, they might not care too much about the exact rent pricings, they are themselves settled and got to own the apartment due to some non-economical context (they bought it for their nieces studies, or they inherited it).

For step 2, the scammers will tell you, that they are currently not on-site and in another country (these tended to be “trustworthy” countries: I so far had: “Spain”, “Sweden”, and “Switzerland” - maybe the country HAS to start with S for some reason ^^). They argue that they will use a third party as intermediary. These will be some recognizable brands like airbnb. They argue, that these intermediaries need a deposit, that will later act as THE deposit (common when renting apartments in Germany), and every cost for the intermediary will be graceousely covered by the “landlords” themselves. These intermediaries will get the keys and will handle the on-site operations.

As a side note: The communication with the scammers will be nice, with a tendancy towards informal. They will talk about their personal life and about how they want to find the right rentee, but they also will nudge you to quick action, as they have to decide quickly (which is actually common for subletting apartments). This will keep you engaged, hopeful, and distracted.

Screenshot of the Swiss Scam Email on my Phone

Unusual German, too personal, other person name than in the advertisement (there it was a firm-type name). And also, it is the exact same wording as another email I got this morning for another advertisment.

You will get a link to “airbnb”’s website where you can book the deposit. But the worded link “airbnb.de” will have an embedded link to a scam clone website. Mine was creatively “alrbnb.[something]” (with the ‘i’ in the domain, replaced with an ‘l’). The scammers also wanted me to send fotos of my ID. This was where all my hope skipped town and I knew this was not right.

Now that you know how one of such scams might look like, the two quick infos that will help you avoid most of the scamming headaches.

  • Don’t send someone you haven’t met the fotos to your ID

  • Don’t ever give advanced payments on apartments you have not visited

After calling the police to report the scam, they asked me these two things. I was in the clear! But also the call showed me one more thing. The police seems to care little to persue these scams (at least the police in Passau). I realize that this is not too easy, but I could have provided them with the used phone number, the link to the clone-website, the specific apartment advertisement, and the email adresses used. The police did not care for any of that, even claiming, that there was no crime until I would have given them my money (which I am rather certain is not the way scam/fraud works legally).

After this experience I ran into some more of these advertisements that were very likely scams, and I did not persue them further. Knowing of them helped me to avoid them. I hope, now you can stay safe too. Good luck, finding your new (forever) home and stay safe!

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